Jahresrückblick 2022: Und plötzlich passte die Welt nicht mehr

  • Beitrag zuletzt geändert am:26. Februar 2023
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Was für ein Jahr! Es gab so viele Höhen und Tiefen, dass ich mir jetzt, am Ende, richtig durchgeschleudert vorkomme. Ich habe Tränen vergossen, vor Wut und Trauer, weil die Geschehnisse nicht meinen Wünschen entsprachen und gefühlt mal wieder alles schiefging. Aber auch vor Freude, wenn sich auf einmal neue, spannende Türen auftaten. Zwischendurch schien sich die Zeit endlos hinzuziehen und dann war das Jahr auf einmal – bäng – fast vorbei. Und jetzt gebe ich mein Bestes, die ganzen Ereignisse in einem Jahresrückblick 2022 zusammenzufassen.

2022 war ein schönes, aufregendes und ereignisreiches Jahr für mich. Und ich bin jetzt, am Ende des Jahres, an einer ganz anderen Stelle als ich es mir zu Beginn ausgemalt hatte. Leo Tolstoi hat gesagt: Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst. Ich habe das Jahr damit begonnen, mich selbst zu verändern und war dann irgendwann überrascht, dass mein altes Drumherum, meine Einstellung zur Arbeit und zum Leben, nicht mehr zu mir passte. Teils absichtlich und teils unbewusst, habe ich 2022 immer wieder meine Grenzen überschritten und damit einige Veränderungen in meinem Leben herbeigegeführt. Manche waren  unbequem, andere sehr arbeitsreich, und sicher sind noch nicht alle abgeschlossen. Trotzdem oder gerade deswegen möchte ich dieses Jahr nicht missen, denn ich habe unheimlich viel gelernt, bin viele Male raus aus meiner Komfortzone gekommen und daran letztendlich gewachsen.

Danke, 2022.

Was hatte ich mir für 2022 vorgenommen? Und wie ist es gelaufen?

Ich kümmere mich mehr um mich. Im ersten Halbjahr habe ich mich tatsächlich sehr viel mit mir beschäftigt. Danach habe ich den Fokus auf anderes gerichtet, trotzdem war die Me-Time auch weiterhin in meinen Tagesablauf integriert.

Nach 2 Jahren Corona-Pause verreise ich dieses Jahr endlich wieder. YESS. Neben dem Sommerurlaub mit meiner Familie bin ich sogar in den unverhofften Genuss von zwei tollen Wochenenden gekommen.

Ich finde einen neuen Job, der Sinn und Freude macht. Tja, dieses Ziel habe ich eigentlich nicht erfüllt. Denn auch wenn es nicht explizit erwähnt ist, hatte ich hier ganz klar eine neue Anstellung gemeint. Andererseits habe ich das Ziel zu 100% erreicht, denn ich habe jetzt eine Tätigkeit, die Sinn und Freude macht.

Ich mache mich nebenberuflich als Emotionscoach selbständig. Was für ein Abenteuer! Ich habe mich nicht im Nebenberuf selbständig gemacht, sondern bin direkt aufs Ganze gegangen. Mit Anlaufschwierigkeiten, aber hey!

Mein Motto für 2022 lautet: Raus aus der Komfortzone! Ehrlicherweise hatte ich es versäumt, diesem verrückten Jahr ein Motto zu geben. Aber dieses beschreibt mein Jahr 2022 unglaublich gut.

Mein Jahresrückblick 2022

Ich bin arbeitslos - Die Berg- und Talbahn der Jobsuche

Geschafft. Das Jahr 2021 war zuende und damit auch mein Anstellungsverhältnis. Denn ich hatte zum Jahresende meinen Job gekündigt. Und nun? Nun war ich arbeitslos. Aber wie sollte es weitergehen? Über diese Frage machte ich mir in den ersten Wochen des Jahres intensiv Gedanken. Natürlich schrieb ich auch einige Bewerbungen – hauptsächlich, um mein Gewissen und die Dame vom Arbeitsamt zu beruhigen.

So wirklich zufrieden war ich nicht mit den Stellen, auf die ich mich bewarb. Denn sie entsprachen nicht dem, was ich mir für meine Zukunft vorstellte, auch wenn ich noch nicht genau wusste, was das war. Dafür wusste ich, was ich nicht wollte: einen Job ohne Entwicklungsmöglichkeit, ständig an der Belastungsgrenze arbeiten und teilweise darüber hinaus, nur mit Zahlen und Daten arbeiten. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich auch die andere Seite heraus. Ich suchte eine Stelle mit Sinn, wo ich wirklich etwas positv für die Menschen verändern konnte. Ich wollte mit Freude zur Arbeit gehen und meine Tätigkeit sollte abwechslungsreich und herausfordernd, aber nicht überfordernd sein. Dafür war ich sogar bereit, finanziell zurückzustecken im Vergleich zu vorher.

Tatsächlich fand ich sogar ein paar Stellenausschreibungen, die meinen Anforderungen zu entsprachen. Nicht viele, aber immerhin. Ich setzte also auf Qualität anstatt Quantität bei meinen Bewerbungen. Und das zahlte sich aus, denn bei über 1/3 der Stellen hatte ich ein Gespräch. Aber die Tücke lag im Detail. Ich war zwar bereit, weniger zu verdienen, aber nur die Hälfte war mir dann doch zu wenig. Einmal habe ich nach einem guten Gespräch noch intensiver über das Unternehmen recherchiert und bin dabei auf Berichte gestossen, dass sich die Firma auf Kosten der Angestellten und Kunden bereichert. Dies kam für mich nicht in Frage. Und natürlich kamen auch von den Firmen noch einige Absagen.

Auf einige Bewerbungen bekomme ich auch eine Absage
Trotz aller Mühe bekam ich einige Absagen.

Ein Bekannter erzählte mir dann von einer Stelle – und das war er, mein Traumjob. In einem tollen Unternehmen. Genau das, was ich die ganze Zeit gesucht hatte. Selbstverständlich habe ich mich sofort beworben. Alleine die Bewerbung hat mich aus meiner Komfortzone katapultiert: zusätzlich zu meinen schriftlichen Unterlagen musste ich noch ein Video einschicken. Oh nein, ich und Video! Von mir! Aber ich habe es gemacht. Das Vorstellungsgespräch lief super und ich wähnte mich meinem Ziel zum Greifen nahe. Und dann kam die Absage. Ich war am Boden zerstört. Das war es also auch nicht. Zeit, die Strategie nochmal zu überdenken.

Persönlichkeitsentwicklung - Ich erfinde mich neu

Kein Geld, keine Arbeit, keine Ahnung wie es weitergeht. Dieser Satz aus “OTTO – Der Film “ (1985) vom gleichnamigen Komiker Otto Waalkes beschrieb ziemlich gut, wie ich mich zum Jahresbeginn fühlte. Seit Jahren hatte ich mich immer wieder zurückgestellt: die Kinder, die Arbeit, das reibungslose Funktionieren des Haushalts und zuletzt auch noch Homeschooling – alles war wichtiger. Ich war körperlich und geistig erschöpft und ausgelaugt.

Schon im Vorjahr hatte ich begonnen, mich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen und gemerkt, dass mir das gut tat. Es hatte mir die Augen geöffnet und mich bewogen, die Reißleine zu ziehen, bevor ich meine Gesundheit nachhaltig ruinierte. Deshalb war für mich klar, in dieser Richtung weiterzugehen. Und obwohl ich selber ausgebildeter Emotionscoach bin, holte ich mir mit der lieben Anne Michel einen anderen Coach zu Hilfe und machte mich daran, meine Emotionen, Gefühle und Gedanken wieder und neu zu entdecken und meiner Kommunikation mit mir und anderen auf die Schliche zu kommen. Durch Anne’s Unterstützung konnte ich auch in meine blinden Flecken vordringen, den Teil von mir, den ich selbst nicht wahrnehmen konnte. Zudem bewirkte ihre Unterstützung, dass ich bei der Stange blieb und mich und meine Bedürfnisse nicht wieder mal hintenan stellte. Die gemeinsame Reise mit Anne war einfach großartig. In dieser Zeit gewann ich wichtige Erkenntnisse über mich. Und ich begann, alte Überzeugungen und Glaubenssätze in Frage zu stellen.

Ich erhalte ein Zertifikat von meinen Mentoren Yvonne Schönau und Larry Gilman.
Ich mit meinen Mentoren Yvonne Schönau und Larry Gilman am Ende der Mastery of Life Leadership

Im April nahm ich an der Mastery of Life Leadership der elc teil. Dieses Seminar hatte es echt in sich! Ich fühlte mich, als wäre ich in den Schleudergang der Waschmaschine geraten, auf links gedreht und am Ende wieder ausgespuckt worden. Genauso und doch ganz anders als das Vorgängerseminar. Fast alles, was ich an dem Wochenende getan habe, war außerhalb meiner Komfortzone und ich bin zig-mal über meinen Schatten gesprungen. Dafür hat es bleibende Veränderungen bewirkt und ich habe gelernt, selber die Führung in meinem Leben zu übernehmen und mein Führungs-ICH zu nutzen. Die Veränderungen kamen nicht alle sofort auch in meinem Alltag an, aber das Seminar wirkte noch Monate nach und tut es noch. Mal bewusst und mal unbewusst und ich wundere mich immer noch manchmal, dass ich mich bestimmte Dinge getraut und sie geschafft hatte. Es war und ist auch eine Hilfe – denn wenn ich es einmal getan habe, kann ich es auch nochmal!

Ich machte auch die Erfahrung, dass einige negative Glaubenssätze erstaunlich hartnäckig waren. Eigentlich kein Wunder – hatte ich sie doch seit Jahrzehnten mit mir herumgetragen und kultiviert. Als besonderer Bumerang erwies sich der Gedanke “Ich bin nicht gut genug”, der sich auch mal als Frage “Bin ich denn gut genug dafür?” äußerte. Inzwischen habe ich jedoch genügend Tools kennengelernt, um mit diesem interessanten Gedanken umzugehen. Und so kann ich ihn heute beantworten mit: I am able! I am able

Ich nehme an einer Automobilstudie teil - Das geschenkte Wochenende

Im Februar erhielt ich einen mysteriösen Anruf. Eigentlich war er auch gar nicht für mich, sondern für meinen Mann. Aber die weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung erklärte, es wäre gar nicht schlimm, dass ich am Apparat sei. Ich würde viel besser zur gewünschten Zielgruppe passen. Ich verstand nur Bahnhof. Nur soviel hatte ich mitbekommen, dass es ein Marktforschungsinstitut war, dass anrief. Darauf hatte ich überhaupt keine Lust und war schon kurz davor, wieder aufzulegen.

Aber dannn machte die Dame mir ein unerwartetes Angebot. Ob ich Interesse hätte, an einer Automobilstudie in Paris teilzunehmen? Alle Kosten würden bezahlt. Im ersten Moment dachte ich, ich träume ja wohl. Trotzdem, nun hatte sie meine volle Aufmerksamkeit. Es stellte sich heraus, dass dieses Marktforschungsinstitut darauf spezialisiert war, im Auftrag der Automobilhersteller Studien durchzuführen, bevor ein neues Modell auf den Markt kam. Und sie waren noch auf der Sucher nach Teilnehmern, vor allem Frauen, für eine demnächst geplante Studie. Diese sollte in Paris stattfinden. Anreise mit dem TGV und Übernachtung würden selbstverständlich von ihnen bezahlt, außerdem planten sie eine Stadtführung.

Natürlich war ich auch am Eiffelturm, dem Wahrzeichen von Paris.

Ich suchte nach einem Haken, fand aber keinen. Und da ich an dem genannten Wochenende nichts Besseres vorhatte, dafür aber nach zwei Jahren Corona eine Riesenlust, mal wieder zu verreisen, sagte ich zu. Mehrere Emails folgten, die das Ganze noch einmal schriftlich bestätigten und mich mit weiteren Details vertraut machten.

Am 18. März machte ich mich schon frühmorgens auf den Weg zum Düsseldorfer Hauptbahnhof. Dort traf ich wie versprochen auf weitere Teilnehmer der Studie sowie auf die Reiseleiterin, welche auch die Fahrkarten hatte. Es begannen zwei wunderbare Tage in Paris.

Wir kamen gegen Mittag am Gare du Nord an und nach einem leckeren Mittagessen in einem Café in der Nähe machte ich mich auf zum Champs-Elysées. Ich war nicht das erste Mal dort, trotzdem fand ich es sehr beeindruckend. Der vielspurige Kreisverkehr um den Arc de Triompfe: ich weiß bis heute nicht, wie viele Spuren es genau sind und war froh, dass ich den nicht mit dem Auto befahren musste. Entlang des Champs-Elysées habe ich mehr die Architektur der Häuser bewundert als die Schaufenster der Nobelmarken, die sich hier aneinander reihten. Faszinierend fand ich jedoch, dass die Leute bei Louis Vuitton etwa eine Stunde Schlange standen, um etwas kaufen zu dürfen. Ich war auch bei Laduree, wo es die besten Macarons von Paris geben soll. Selber getestet habe ich dies jedoch nicht.

Kunstvoll dekorierte Macarons bei Laduree

Bei einer Bootstour auf der Seine schaute ich mir Paris vom Wasser aus an. Dies war ein echtes Highlight. Ich konnte mich unbeschwert an den schönsten Denkmälern von Paris vorbeitreiben lassen. Wasser ist ja sowieso mein Element und daher war diese Art der Stadtbesichtigung genau das Richtige für mich. Besonders gefielen mir die Hausboote, die immer wieder am Ufer lagen und offensichtlich bewohnt waren. Das sah so idyllisch aus! Vielleicht sollte ich bei meinem nächsten Besuch in Paris kein Hotelzimmer, sondern ein Hausboot zu mieten.

Die eigentliche Studie fand für mich in den Abendstunden statt – und ich musste mich zu absolutem Stillschweigen verpflichten. Es war auf jeden Fall eine interessante Erfahrung. Genau wie Abendessen um 23:00 Uhr, etwas, was ich mir auch hätte sparen können. Denn Hunger hatte ich zu der Uhrzeit nicht, normalerweise schlafe ich dann schon. Ich war nur froh, dass ich mittags was gegessen hatte.

Am nächsten Tag habe ich mir das Wahrzeichen von Paris, den Eiffelturm, angeschaut. Bei dieser Tour hatte ich sehr gemischte Gefühle. Der Eiffelturm selber ist durchaus sehenswert und die Ingenieurskunst des Erbauers Eiffel verdient meiner Meinung nach Anerkennung. Aber die Gegend um das Bauwerk herum war dermaßen touristisch geprägt, dass ich es fast nicht ausgehalten habe. Schon am Ende des Parks vom Palais du Trocadéro begann sich ein Souvenirstand an den anderen zu reihen. Und alle boten das gleiche an, hauptsächlich Kitsch und nicht mal schön. Das war überhaupt nicht meins und ich fragte mich, wer so etwas wohl kauft.

Bei strahlendem Sonnenschein war ich im Park des Palais du Trocadéro.

Später in Montmartre ging ich dann jedoch selber auf Andenkensuche. Aber das war für mich auch etwas ganz anderes. Montmartre heißt nicht umsonst das Künstlerdorf und ich konnte sofort verstehen, was die großen Meister wie Renoir und Van Gogh an diesem Ort fasziniert hatte. Obwohl es ebenfalls touristisch völlig überlaufen war, konnte ich noch den dörflichen Charakter erkennen. Am liebsten wäre ich stundenlang durch die engen Straßen und Gassen geschlendert oder hätte von einem Straßencafe aus die Leute beobachtet. Aber leider neigte sich meine Zeit in Paris dem Ende zu und ich musste zurück zum Bahnhof.

Im Fitness-Studio - Stark anfangen und dann stark nachlassen

Die Werbung war schuld! Na ja, eigentlich kann ich niemand anderem die Schuld oder Verantwortung dafür zuweisen – und ich will es auch gar nicht. Jedenfalls hatte ich mich tatsächlich von den schönen und durchtrainierten Körpern in einer Anzeige verleiten lassen, mich im Fitness-Studio Aktiv-Sportpark anzumelden. So eine Bikini-Figur wollte ich im Sommer auch haben. Ok, dass das nicht klappen würde, war mir dann doch bewusst. Schliesslich hatten wir schon Mai. Und auch die Tatsache, dass die Frauen in der Anzeige nur halb so alt waren wie ich, konnte ich nicht komplett ignorieren. Aber der Wunsch, etwas für meinen Körper zu tun, war geweckt.

Frohen Mutes legte ich los. Als erstes ließ ich mir einen Trainingsplan erstellen. Und da ich voll motiviert war, ist dieser auch recht umfangreich ausgefallen. Zwei- bis dreimal in der Woche wollte ich trainieren. Um Abwechslung zu haben, hatte ich mir für donnerstags einen Kurs ausgesucht. Was diesen Kurs für mich so interessant machte, war die Tatsache, dass jede Woche etwas anderes trainiert wurde. So erhoffte ich mir innerhalb eines einzigen Kurses einen Eindruck vom gesamten Kurs-Programm. Ich machte an den Donnerstagen Pilates, Bauch-Beine-Po, Rücken-fit und Yoga. Samstags und montags machte ich die Übungen auf meinem Plan.

Silke macht Yoga
Ich mache Yoga, erst im Studio und dann notgedrungen zu Hause.

Ein Punkt auf der Motivationsskala war, dass mein Mann und mein Sohn auch dort trainieren. So konnten wir samstags alle zusammen zum Sport gehen, an den anderen Tagen war dies wegen Arbeit und Schule nicht immer möglich. Recht schnell stellte sich jedoch heraus, dass mein Trainingsplan um einiges länger war als ihrer. Ups, da hätte ich mich besser mal vorher schlau gemacht. Nichtsdestotrotz zog ich meinen Plan durch. Zumindest in den ersten Wochen. Dann kam der Sommer und mit ihm die heißen Tage. Manchmal fand ich es schon anstrengend, mich überhaupt draußen zu bewegen. Und dann noch Sport? Ich habe versucht, mein Trainingsprogram in den frühen Vormittag zu verlegen. Damit stiess ich auf Widerstand, weil mein Sohn samstags am liebsten bis Mittag im Bett liegt. Also musste ich mich entscheiden: getrennt trainieren oder später in der Hitze. So oder so, meine Motivation hatte einen Knacks erlitten. Hinzu kam noch, dass das Fitness-Studio für den Sommer den Kursplan abgespeckt hatte und “mein” Kurs nicht mehr stattfand.

Bedingt durch unseren Sommerurlaub gab es dann sowieso die erste Trainingspause. Nach dem Urlaub hatte ich Schwierigkeiten, wieder in einen Trainingsrhythmus zu finden. Die erste Begeisterung war verschwunden, das Zielbild vergessen. Als Folge wurde mein Training unregelmäßig, jedes Mal kämpfte ich gegen meinen inneren Schweinehund.

Silke im Fitnessstudio
Ich trainiere im Fitnessstudio an den Geräten

Dann wechselte das Fitness-Studio den Besitzer. Im Gerätebereich blieb weitgehend alles gleich, außer dass im Ausdauerbereich nun mehr Geräte und enger zusammen standen – ich habe mir sagen lassen, dass das dem Vor-Corona Zustand entspricht. Der Kursbereich wurde komplett überarbeitet und sogar erweitert, der von mir favorisierte Kurs jedoch endgültig gestrichen. Wie blöd.

Mein Schweinehund hingegen vollführte einen Freudentanz. Den Kopf in den Sand stecken und aufgeben wollte ich jedoch nicht. Es musste sich doch in dem neuen Kursplan mit 32 Kursen einer finden lassen, der mich interessierte. Das war schwerer als erwartet. Cycling: nee. Radfahren tat ich lieber draußen. Zirkeltraining: bloß nicht. Reha: ich bin weder so krank noch so alt. Und die Kurse, die mich interessierten, waren zu Zeiten, wo ich andere Termine hatte. Es war wie verhext. Schliesslich fand ich einen Yoga Kurs. Voller Vorfreude nahm ich am darauffolgenden Montag daran teil. In der Vergangenheit hatte ich schon verschiedene Yoga-Kurse besucht und war mit Hatha, Vinyasa und Yin Yoga gut klar gekommen. Einzig Kundalini Yoga hatte mir nicht gefallen. Und dann war der Yoga Kurs ausgerechnet Kundalini. Mein neu erwachter Enthusiasmus fiel schlagartig in sich zusammen. Trotzdem, ich beschloss dem Kundalini noch eine Chance zu geben. Drei bis vier Yoga-Sitzungen später war jedoch klar, dass mir Kundalini auch dieses Mal keinen Spaß machte.

So war es wohl kein Wunder, dass ich immer öfter Gründe fand, nicht ins Fitness-Studio zu gehen. Es gab ja auch so viele andere wichtige Dinge. In den vergangenen beiden Monaten war ich nur zwei- oder dreimal dort.

Es gibt mehr als 90 unterschiedliche Yoga-Arten. Hatha, Vinyasa, Yin und Kundalini gehören jedoch zu den 10 beliebtesten.

Start in die Selbständigkeit als Coach - Ich will, ich kann, ich mache

Eigentlich war alles ganz anders geplant. Dann kam jedoch die Absage meines Traum-Arbeitgebers. Und ich überlegte, ob ich denn bei meiner Suche nach einem tollen und sinnvollen Job und einem super Unternehmen wirklich auf andere zählen und warten sollte. Ich konnte dies doch selber erschaffen und mein eigenes Unternehmen gründen. Ich zog Erkundigungen ein und fing an, die Hebel in diese Richtung umzulegen. Zwar war es durchaus mein Ziel, mich dieses Jahr selbständig zu machen. Jedoch sollte dies im Nebenberuf stattfinden, als zweites Standbein.

Was ich nun anstrebte, war etwas anderes, nämlich meine Selbständigkeit als Hauptberuf. Ich wollte mich als Emotionscoach selbständig machen und anderen helfen, denen es so ging wie mir früher. Jahrelang hatte ich meine Emotionen und Bedürfnisse unterdrückt und erst ein Zusammenbruch hatte mich bewogen, mich mehr mit mir zu beschäftigen. Dies sollte anderen erspart bleiben.

Jetzt bin ich mein eigener Chef

Also krempelte ich die Ärmel hoch: Ich sprach mit meiner Arbeitsvermittlerin und besuchte ein Existenzgründerseminar bei Wilfried Tönnis vom Institut für Existenzgründungen & Unternehmensführung. Letzteres erwies sich als sehr hilfreich, denn ich erfuhr, bei welchen Behörden ich was beantragen, welche Versicherungen ich brauchen und welche Fördermöglichkeiten es gab. Auch Ansprechpartner für potentielle Probleme oder Fragen, der Businessplan und das Marketing wurden behandelt. Nach den zwei Tagen schwirrte mir der Kopf. Obwohl ich einige der Informationen schon wusste oder selber herausgefunden hatte, hatte ich eine Menge wertvoller Tipps erhalten.

Tipps für die Selbständigkeit
Zwischendurch fand ich die vielen Tipps verwirrend und fühlte mich überfordert.

Viel Zeit ging dafür drauf, meinen Businessplan zu schreiben. Dieser war unerlässlich für die Beantragung des Gründungszuschusses. Den Markt recherchieren, meine Zielgruppe festlegen und beschreiben. Da ich vor allem Menschen unterstützen wollte, die in einer ähnlichen Situation waren wie ich es gewesen war, definierte ich berufstätige Mütter als meine Zielgruppe. Die Ausarbeitung meines Angebotes machte mir sehr viel Freude und ich entwickelte voller Enthusiasmus verschiedene Kurse und Workshops. Schwerer tat ich mich damit, meine Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten. Hier meldeten sich einmal mehr alte negative Glaubenssätze. Die Finanzplanung schliesslich hat mich fast in den Wahnsinn getrieben.

Und obwohl ich auf meine Selbständigkeit hinarbeitete, war ich in meinem Mindset noch im Angestelltendasein gefangen. So hatte ich mir fixe Arbeitszeiten von 8:00 bis 16:00 Uhr definiert. Erst nach Wochen wurde mir klar, dass doch einer der großen Vorteile der Selbständigkeit die freie Zeiteinteilung ist. Andererseits gab es meinem Tag Struktur und sorgte so dafür, dass ich nicht in einen Schlendrian verfiel. Im Laufe der Zeit weichte ich das starre Arbeitszeiten-Korsett jedoch auf.

Als Tag X hatte ich den 1. September bestimmt. Rechtzeitig vorher hatte ich meinen Businessplan fertiggestellt, den Gründungszuschuss beantragt und meinen Verbleib in der Krankenkasse gesichert. Und vor allem hatte ich mein Gewerbe angemeldet. Tatsächlich unterschied sich der Tag vom Ablauf nicht wesentlich von denen davor und danach, trotzdem markierte er für mich einen Meilenstein.

Silke gibt ein Online Coaching
Ich gebe ein Online-Coaching

Natürlich lief danach nicht alles glatt und es gab auch Rückschläge. So gestaltete es sich als schwieriger als gedacht, Kunden zu gewinnen. Und die Lockerung meiner Arbeitszeiten brachte es irgendwann mit sich, dass ich quasi von morgens bis abends arbeitete. Wobei ich das nicht als Arbeit oder schlimm empfand. Trotzdem achtete ich danach darauf, mir bewusst Zeit für andere Dinge und Tätigkeiten zu nehmen.

Und auch wenn ich noch nicht so viele Coachings gegeben habe, es ist jedes Mal so schön, wenn ich erlebe, was es bei meinem Gegenüber bewirkt. Diese Erkenntnis und Erleichterung, die ich am Ende der Coaching-Sitzungen bei meinen Coachees erlebe, zeigt mir jedes Mal aufs Neue, wie richtig und wichtig das ist, was ich tue.

Die Entwicklung meines Logos

Aus irgendeinem Grund hatte ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich für meine Selbständigkeit auch direkt ein Logo benötigte. Folglich machte ich mir Gedanken, wie dieses wohl aussehen könnte. Es sollte zum einen Leichtigkeit ausstrahlen, die meine Kunden ja den Coachings oder Kursen mit mir verspüren würden. Zugleich sollte aber auch die Seriosität meines Business zum Ausdruck kommen. Puh, keine leichte Aufgabe und so holte ich mir mit der Grafikdesignerin Manuela (Manu) Bott einen Profi mit ins Boot. Diese hatte ich 2021 auf einem Seminar kennengelernt und so lag es für mich nahe, mich an sie zu wenden.

Logo Silke Heinrichs Ich erzählte ihr von meinen Gedanken und dass ich mir für die Leichtigkeit gut einen Schmetterling vorstellen konnte. Sogar über Farben hatte ich schon nachgedacht und recherchiert und war dabei auf Gelb und Orange gestossen. Diese beiden Farben symbolisieren für mich Leichtigkeit und Wärme. Laut Farblehre fördern sie außerdem Opitimismus und Lebensfreude. Das klang doch perfekt. Dazu empfahl mir Manu noch einen neutralen Ton. Wir kamen auch überein, meine Initialen als Bestandteil des Logos zu nutzen.

In den folgenden Wochen war ich erstaunt, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, Schmetterlinge sowie SH zu zeichnen. Und obwohl die Farbtöne doch vom Grundsatz her feststanden, schien es unendlich viele Kombinationsvarianten zu geben. Von den Farbschattierungen gar nicht zu reden. Dabei fand ich es toll, dass ich immer in den Prozess mit eingebunden war und meine Favoriten ausgewählt sowie Änderungswünsche und -vorschläge gemacht habe. Damit habe ich mein Logo doch irgendwie selber kreiert – auch wenn ich es ohne Hilfe nie so hingekriegt hätte.

Schweden mit dem Wohnmobil - Wasser, Weite, Freiheit

In der Schärenwelt von Karlskrona

Endlich waren die Sommerferien da. Und unser langersehnter Urlaub stand an. Die letzten beiden Jahre war dieser leider Corona-bedingt ins Wasser gefallen. Daher freute ich mich nun umso mehr auf die Reise und das endlich-mal-rauskommen. Aufgrund unserer negativen Erfahrungen hatten wir für dieses Jahr auch vorgesorgt und uns ein Wohnmobil reserviert. Nur das, und sonst nichts. Unser favorisiertes Reiseziel war Schweden, aber, so der Plan, sollte uns das große C… wieder dazwischen funken, konnten wir auch in Deutschland oder in unserem Heinat-Bundesland Nordrhein-Westfalen bleiben. Somit standen uns alle Möglichkeiten offen und der diesjährige Urlaub war gesichert.

Glücklicherweise, vielleicht aber auch gerade weil wir so vorausschauend geplant hatten, erwiesen sich alle unsere Befürchtungen als überflüssig. So konnten wir an dem vereinbarten Freitag unser Wohnmobil in Empfang nehmen. Nachdem wir unser Gepäck ein- und die Fahrräder aufgeladen hatten, starteten wir am frühen Nachmittag Richtung Norden. Eine ungefähre Route hatte ich geplant, aber wir wollten einfach schauen, was sich so ergibt. Vor allem war ich neugierig, wie eine Wohnmobilreise mit unseren beiden Jungs im Teenageralter funktioniert. Wir hatten so etwas noch nie gemacht. Soviel schon vorweg, es hatte seine Tücken, klappte aber letztendlich erstaunlich gut.

Am ersten Tag kamen wir bis kurz hinter Bremen und fanden für die Nacht einen schönen Parkplatz direkt in der Nähe eines Handwerkermuseums. Dieses hatte zwar schon geschlossen, aber trotzdem konnten wir bei einem Abendspaziergang die alten Fachwerkhäuser bewundern. Unser Learning des ersten Tages: ein Wohnmobil fährt sich ganz anders als ein Pkw und ist wesentlich windanfälliger. Vorbei an Hamburg und Flensburg erreichten wir am nächsten Tag Dänemark. Wir hatten angedacht, im Süden Dänemarks nochmal Halt zu machen. Während der Fahrt erfuhren wir aus dem Radio, das die Tour de France gerade in Dänemark stattfand. Und am darauffolgenden Tag sollte sie dann genau auf der Strecke fahren, die auch uns bevorstand. Auch wenn sie in der Gegenrichtung unterwegs war, wir hatten keine Ahnung, wie es mit Zuschauern und etwaigen Straßensperrungen aussah. Also beschlossen wir, diesen Streckenabschnitt noch am selben Tag hinter uns zu bringen und fuhren bis nach Fünen. Bevor es dann endgültig nach Schweden ging, gönnten wir uns noch einen Stop in Kopenhagen, Dänemarks Hauptstadt.

Unser Wohnmobil auf einem von Schwedens tollen Campingplätzen

In Schweden sind wir zunächst an der Südküste entlang gefahren und haben Halt eingelegt in Ystad und Karlskrona. Was uns überall – und auch schon in Dänemark – total begeisterte, waren die gut ausgebauten Fahrradwege. Wir haben jeweils einen schönen Platz für unser Wohnmobil gesucht und dann die Gegend oder Stadt mit dem Fahrrad und zu Fuß erkundet. Der jüngere Sohn hatte nicht immer Lust, an unseren Ausflügen teilzunehmen, aber dann ist er halt einfach im Wohnmobil geblieben. So bekam jeder, was er wollte. Karlskrona erwies sich als sehr lohnendes Ziel, in welchem wir mehrere Tage geblieben sind. Denn die Stadt hat nicht nur eine interessante Geschichte, sondern liegt auch in einer traumhaften Schärenwelt. Diese haben wir mit Fähre und Rad erkundet, ja, wir hatten sogar unseren Campingplatz auf einer der Schären.

Überhaupt ist Schweden perfekt für Campingurlauber. Obwohl wir im Hochsommer unterwegs waren und nichts reserviert hatten, haben wir nur ein einziges Mal erlebt, dass der von uns ausgewählte Campingplatz voll war. Jedoch haben wir auch nicht jede Nacht einen Campingplatz aufgesucht, denn in Schweden ist es erlaubt, auch an anderen Stellen zu übernachten. Silke am Schloss KalmarUnd wir hatten nie ein Problem, einen reizvollen Ort zu finden. Einen verregneten Tag erlebten wir in Kalmar, dem Tor nach Öland, welches uns deshalb nur mäßig in Erinnerung geblieben ist. Das Kalmarer Schloss war trotzdem schön.

Nach so viel Küste schlugen wir uns von dort ins Landesinnere. Obschon wir immer noch weit im Süden waren und damit meilenweit entfernt von der vielbeschworenen Einsamkeit Mittel- und Nordschwedens, erhielten wir einen ersten Eindruck von der Weite und den Wäldern des Landes. Teilweise sind wir kilometerweit gefahren, ohne das uns auch nur ein einziges Auto begegnete. Außerhalb der Ortschaften kamen wir an einzeln liegenden und weit voneinander entfernten Häusern vorbei. Gewiss schön anzusehen, denn sie waren oft in dem typischen Schwedenstil, trotzden hätte ich so nicht wohnen mögen.

Begeistert haben uns auch die tausenden und abertausenden Seen. Laut der Webseite Visitsweden gibt es 96.000. So mussten wir auch im Landesinneren nicht auf Wasser verzichten und schlugen unser nächstes Quartier am Lake Asnen im gleichnamigen Nationalpark auf. Hier genossen wir ein paar Tage die Natur bei ausgedehnten Waldspaziergängen und Kanufahrten auf dem See. Doch unser Urlaub neigte sich dem Ende zu und so machten wir uns über Malmö wieder auf den Weg nach Hause machten. Schweden hat uns allen sehr gut gefallen und wir waren sicher nicht das letzte Mal dort.

Kanufahrt auf dem Lake Asnen
Ich unternehme mit meinen Söhnen eine Kanufahrt auf dem Lake Asnen

Ich erstelle meine Website - Aller guten Dinge sind drei

Eines war mir klar: wenn mich und mein Business keiner sieht, konnte uns auch keiner buchen. Deshalb sah mein Plan für meine Selbständigkeit auch von Anfang an vor, mir eine eigene Webseite zuzulegen. Als hilfreich erwies sich der Hinweis meiner Arbeitsvermittlerin, dass das Arbeitsamt eine Maßnahme zur Existenzgründung fördern würde. Nach einigem Suchen fand ich eine, wo auch die Erstellung einer Homepage Bestandteil war. Nun konnte es losgehen.

Ich entschied mich für ein Hostingunternehmen und eine URL. Das angedachte Baukastensystem, welches viele Hoster anbieten, benötigte ich dank der Unterstützung nicht. Statt dessen legte ich direkt mit der freien Version von Elementor los, einem auf WordPress basierenden Website-Builder. Meine Tutorin Eileen Tambor von BildungsVision leitete mich an und sagte mir die notwendigen Schritte und unter ihrer Anleitung machte meine Webseite rasche Fortschritte. Manchmal zu rasch, denn ich kam fast nicht damit hinterher, die Inhalte zu erstellen. Dieses Tempo brachte schnell das gewünschte Ergebnis – eine fertige Webseite – hatte jedoch auch einige Nachteile.

Screenshot Anfangs-Webseite
Screenshot meiner Anfangs-Webseite

Dies stellte ich einige Wochen später fest, als ich auf der Webseite eine kleine Änderung oder Ergänzung durchführen wollte. Denn durch die Geschwingkeit und die klaren Ansagen fehlten mir die kleinen Lernschritte, welche das ganze längerfristig in meinem Gedächtnis verankerten. Zwar hatte ich mir vieles aufgeschrieben und konnte jetzt in meinen Notizen nachschauen, aber eben nicht alles. Allerdings hatte ich wohl eine Art Vorahnung gehabt, denn ich hatte vereinbart, dass meine Lehrerin auch im Nachhinein für Fragen und Probleme zur Verfügung stand. Natürlich fand ich auch im Internet die Antwort auf manche Fragen.

Bei diesen Recherchen stiess ich irgendwann auf eine Werbeanzeige von Jane von Klee zum Thema Webseitenoptimierung und es wurde ein kostenfreies Webinar angeboten. Ich meldete mich an und erfuhr im Laufe des Webinars, wie eine gute und erfolgreiche Webseite aussehen sollte. Demzufolge liess meine Webseite einiges zu wünschen übrig, sowohl was das Design als auch die Texte betraf. Uff! Und nun?

Die Ausführungen von Jane überzeugten mich. Vor allem sprach mich an, dass ich mit ihrer Hilfe Sichtbarkeit nur durch die Webseite erreichen konnte und ohne ständig auf Social Media posten zu müssen. So meldete ich mich zu ihrem Kurs Textdorado an und begann, meine noch neue Webseite zu überarbeiten. Meine Seiten wurden lockerer und übersichtlicher, die Texte kundenfreundlicher und leichter zu lesen. Außerdem integrierte ich mehr Bilder von mir – etwas, was ich in der ersten Version so weit wie möglich vermieden hatte. Jane sagte mir nicht, was ich tun soll, sondern sie gab mir das Wissen, dies selber zu erkennen und umzusetzen. Ich arbeitete in meiner Geschwindigkeit und konnte auch durch die Webseiten und Fragen der anderen Gruppenteilnehmer sehr viel mitnehmen.

Meine überarbeitete Homepage
Und so sieht meine überarbeitete Homepage aus

Gegen Ende des Kurses stiess ich erneut an die Grenzen meiner Webseite. Diesmal hatte es allerdings nichts mit meinem Design oder Texten zu tun, sondern vielmehr mit den Möglichkeiten meines Themes. HÄ?? Ganz dunkel erinnerte ich mich, dass zu Anfang der Webseitenerstellung kurz von einem Theme die Rede war. Ich hatte das Theme Twenty-Twenty-One, eines der Standardthemes von Elementor. Nun wollte ich bloggen, doch mein Theme bot nicht die Möglichkeit, auf den Blogseiten eine rechte Seitenleiste zu gestalten mit weiteren Links und Informationen. So hatte ich es auf etlichen anderen Blogseiten gesehen und es gefiel mir sehr gut. Es wurmte mich, dass ich meine Blogseiten nicht so gestalten konnte wie ich wollte. Nachfrage und Recherche ergaben, dass mein Problem mit Plugins lösbar war. Früher oder später war jedoch ein Theme Wechsel angeraten.

Und schon wieder stellt ich mir die Frage: Was tun? Ein Theme-Wechsel konnte das komplette Aussehen meiner Webseite verändern, die ich gerade mit so viel Mühe überarbeitet hatte. Andererseits hatte ich auch wenig Lust, jetzt mit Plugins irgendwelche Seiten zu kreieren, wenn ich schon weiß, dass ich sie in absehbarer Zeit wieder neu machen muss. Die Lösung fand ich in einer Anleitung von Kinsta, wie man das Theme wechselt ohne dabei die Webseite zu zerstören. Dort wurde empfohlen, zunächst einen Klon der Webseite zu erstellen und dort die Änderungen zu testen. Und genau das tat ich dann.

Zu meiner großen Erleichterung waren die Ausfälle beim Wechsel auf das Theme Ocean WP überschaubar. Einige Abstände waren anzupassen und das Menü erforderte einen neuen Link. Und so existiert meine Webseite, obwohl noch kein halbes Jahr alt, bereits in der dritten Version. Allerdings hoffe ich, dass diese Version nun für das nächste Jahr Bestand hat.

Als Ausstellerin beim Maus-Türöffner-Tag - Die andere Seite der Medaille

Den Türen-auf-Tag-mit-der-Maus kannten und liebten wir von Anfang an. Jedes Jahr hatte ich mit meiner Familie ein neues interessantes Ziel besucht. Niemals hätte ich mir träumen lassen, irgendwann selber als Veranstalter dabei zu sein. Aber mal von Anfang an: Premiere der Veranstaltung war im Juli 2011, wo der WDR sie erstmals zum 40.Geburtstag der Maus aus der Sendung mit der Maus ausgerufen hatte. Seitdem öffnen jedes Jahr am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, überall in Deutschland MausFans Türen (zum Beispiel von Unterenehnen), hinter denen sich etwas Interessantes verbirgt und die sonst verschlossen bleiben. Im Laufe der Jahre hatten meine Söhne (und wir als Eltern damit auch) ein Kino, eine Glaswerkstatt, den Braunkohle-Tagebau, einen Traktorenhersteller, eine Biobäckerei und eine Firma die Roboterhände herstellt erkundet.

Und nun hatte ich aus einer spontanen Laune heraus zugesagt, dieses Mal auf der Veranstalter-Seite teilzunehmen. Das war positiv und negativ zugleich. Denn hätte ich länger darüber nachgedacht, wäre es nie dazu gekommen. Immerhin war ich nicht alleine, sondern es hatten sich mehrere Selbständige und Kleinunternehmen zusammengetan.

Maus-Tag 2022
Dieses Jahr hatte der Maus-Tag das Thema "Spannende Verbindungen".

Daher überlegte ich mir, wie ich mich und mein Unternehmen präsentieren und was ich den Kindern als Aktivität anbieten wollte. Als Emotionscoach wollte ich den Kindern die Emotionen näher bringen und bewusst machen. Da fast alle Kinder gerne malen, kam mir die Idee, sie Emotionen malen zu lassen. Freude, Ärger, Trauer lassen sich gut als Mimik darstellen – dazu passte auch, dass einer meiner Mitstreiter ein Bestattungsunternehmen war. Nichtsdestotrotz malte ich selber eine fröhliche und eine traurige orangefarbene Maus als Anhaltspunkt. Dabei konnte ich es mir nicht verkneifen, der lachenden Maus den Schmetterling aus meinem Logo auf die Hand zu setzen. Außerderdem benötigte ich natürlich noch Malstifte, Papier, Mal- bzw. Tapeziertische. Bierzeltbänke, so erfuhr ich, würde es vor Ort geben. Um mein Unternehmen darzustellen, packte ich noch den Motivkompass, die Gefühlskonferenz-Karten und einige andere Dinge wie thematisch passende Bücher ein.

Mein erstes Mal als Aussteller nahte und ich war entsprechend aufgeregt. Mehrfach ging ich meine Liste durch, was ich alles brauchte, um auch ja nichts zu vergessen. Schliesslich coachte ich mich selber und machte mir klar, dass die Welt nicht unterginge, wenn etwas fehlte. Dadurch schaffte ich es, den Perfektionismus-Gedanken beiseite zu schieben.

Silke auf dem Maus-Tag
Ich als Ausstellerin: ich freue mich auf den Tag. Und auch die Maus zeigt ihre Emotionen.

Und dann war der Maus-Türöffner-Tag da. Natürlich klappte alles irgendwie, wenn auch, so ist nun mal das Leben, anders als ich es mir ausgemalt hatte. Bereits vor der offiziellen Startzeit kamen die ersten Besucher und es saßen im Nu die ersten Kinder an meinen Maltischen. Für die nächsten fünf Stunden war an meiner Malinsel und meinem Stand ein Kommen und Gehen. So sehr, dass ich nicht einmal daran dachte, noch ein Foto zu machen. Dies fand und finde ich im Nachhinein sehr schade, nehme es aber als Learning mit fürs nächste Mal. Allerdings führte ich einige interessante Gespräche mit den Eltern und mit meinen Aussteller-Kollegen, die ich teilweise noch gar nicht kannte.

Als Fazit kann ich sagen, dass es sich alleine wegen der Erfahrung auf jeden Fall gelohnt hat. Ich konnte bisher nicht feststellen, dass es mir neue Kunden gebracht hat, aber mein primäres Ziel der Aktion war ja auch die Sichtbarkeit. Besonders freue ich mich, dass sich momentan eine Kooperation mit zwei der anderen Ausstellern anbahnt. Und dass ich mich einmal mehr aus meiner Komfortzone herausgewagt hatte.

Wochenende in Hamburg - Buch binden und so viel mehr

Meiner Meinung nach ist Hamburg immer eine Reise wert – egal ob mit oder ohne Grund. Aber diesmal hatte ich sogar einen. Im November fand an einem Samstag ein Workshop in Hamburg statt, das einzige Präsenz-Treffen in einer ansonsten Online stattfindenden Gruppe. Zu dieser Jahresgruppe mit dem Thema Verbunden über Kreativität hatte ich mich angemeldet, weil ich beide Komponenten, also Verbundenheit und auch Kreativität, (wieder) mehr leben wollte. Und gerade für die Verbundenheit fand ich es enorm wichtig, die anderen Gruppenteilnehmer mal live zu treffen. Wenn ich jedoch schon einmal nach Hamburg fuhr, so beschloss ich, konnte ich direkt ein ganzes Wochenende von Freitag bis Sonntag daraus zu machen.

Ich mit Kathrin Götz in der Hafencity
Ich mit Kathrin Götz in der Hafencity

Freitag Morgen ging es los Richtung der Elbmetropole. Für den Nachmittag hatte ich mich mit meinem Business-Buddy Kathrin Götz verabredet, die wie ich Emotionscoach ist, ihren Fokus aber auf den Bereich Hotel & Gastronomie gelegt hat. Wir haben uns eine schöne Zeit in der Hafencity gemacht und natürlich durfte dabei auch die Elbphilharmonie nicht fehlen. Von der Aussichtsplattform haben wir den Blick über den Hafen und die Stadt genossen.

Mein Übernachtungs-Quartier hatte ich mir über Air-BnB besorgt, eine ganz neue Erfahrung für mich. Aber hey, schliesslich wollte ich ja dieses Jahr raus aus meiner Komfortzone und Neues ausprobieren. Und ich habe es nicht bereut. Mein ZImmer war sehr schön und gemütlich im Herzen von Altona und meine Gastgeberin Karen empfing mich sehr herzlich. Insgesamt war es sehr viel persönlicher als ein Hotelzimmer. Nichtsdestotrotz hatte ich meine Ruhe, wenn ich dies wünschte. Für mich ein absolut gelungenes Experiment.

Am Samstag war wie erwähnt der Workshop, in welchem wir uns ein Buch für das kommende Jahr binden sollten. In diesem können wir dann unsere Eindrücke und Reflexionen festhalten. Die Idee dahinter hatte vermutlich auch damit zu tun, dass die Kursleiterin Marie von Villiez gelernte Buchbinderin ist. Dieser Prozess ist sehr spannend: angefangen haben wir mit einem Stapel weißer Blätter, ein paar Stücken Pappe sowie einigen bunten Seiten aus Zeitschriften, Bildern oder ähnliches. Dann ging es ans falzen, zuschneiden, sortieren, begutachten und neu sortieren – solange, bis wir fünf gleichdicke Päckchen, die sogannten Lagen, hatten und uns das Innenleben unserer zukünftigen Notizbücher gefiel. Nachdem die Lagen mithilfe einer Schablone alle geich gelocht waren, wurden sie zusammengenäht. Kleben, pressen und wieder kleben, zwischendurch den Einband auswählen. Dies alles einmal selbst zu tun, liess mich die Bücher in meinem Regal mit ganz anderen Augen sehen. Auch wenn die wohl nicht handgebunden sind. Ich freute mich jedenfalls über mein fertiges Buch und war stolz auf mich.

Mein selbstgebundenes Buch
Mein selbstgebundenes Buch

Nach getaner Arbeit wollte ich versuchen, noch eine Karte für das Konzert in der Elbphilharmonie zu ergattern. Ich beeilte mich extra und machte mich auf den 45-minütigen Fussweg zur Hafencity. Zu Fuß aus zwei Gründen: zum einen sehnte ich mich nach dem Tag in der Werkstatt nach Bewegung, zum anderen hatte ich am Vortag herausgefunden, dass es mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch nicht schneller ging. Ein wenig außer Atem kam ich an der Elbphilharmine an, eine Viertelstunde vor Öffnung de Abendkasse, und musste feststellen, dass schon 50 andere Leute die gleiche Idee gehabt hatten. Trotzdem wartete ich und erfuhr dann einige Zeit später, dass das Konzert restlos ausverkauft war und es keine Restkarten gab. Obwohl ich damit hatte rechnen müssen, keine Karte mehr zu bekommen, war ich nichtsdestotrotz ein wenig enttäuscht.

Wenigstens die Aussichtsplattform wollte ich dann nochmal aufsuchen, wo ich schon hier war. Ich ging zum Schalter und besorgte mir eines der kostenlosen Tickets. Mit diesem in de Hand drehte ich mich um und stand einer Dame gegenüber, welche mich fragte, ob ich ein Ticket für das Konzert haben wollte. Moment, konnte das sein? Heimlich kniff ich mich ins Bein, um mich zu vergewissern, dass ich nicht träumte. Dann lächelte ich freundlich und erwiderte, ich hätte sehr gerne ein Ticket. Und ehe ich mich versah, war ich Teil einer größeren Gruppe, die ihre Konzertkarten schon vor Monaten gekauft hatten und von denen jetzt eine krank geworden war. So wurde mein Wunsch noch besser wahr, als ich es erhofft hatte. Denn ich konnte nicht nur die Elbphilharmonie von innen bestaunen, ich hatte zudem noch sehr nette Gesellschaft. Das Konzert des Züricher Tonhalle-Orchester war ebenfalls toll. Nach einem zeitgenössischen Komponisten, der mir nicht so gut gefiel, gab es ein Klavierkonzert von Mozart mit dem mitreißendem Pianisten Fazil Say, der in einer Zugabe dem Flügel unglaubliche Töne entlockte. Nach der Pause spielte das ganze Orchester unter Leitung von Paavo Järvi dann eine von Bruckners monumentalen Sinfonien, die mich wirklich umgehauen hat. Hier haben Orchester, Dirigent und die Elbphilharmonie gezeigt, was sie leisten können. An dieser Stelle nochmal an großes Dankeschön an die Gruppe, die mir dies ermöglicht hat.

Konzert in der Elbphilharmonie

Hatte ich erwähnt, dass ich am Abend zuvor ich noch gedacht hatte, wie toll es wäre, ein Konzert in der Elbphilharmonie zu besuchen und mich mit der Karte in der Hand visualisiert hatte. Und mein Traum war wahr geworden. Obwohl ich am nächsten Tag noch einen schönen Ausflug zum Elbstrand unternommen habe, konnte dies an die beiden ersten beiden Tage und vor allem das Erlebnis mit der Elbphilharmonie, nicht heranreichen. Dies Wochenende werde ich nicht so schnell vergessen.

Mein Jahr 2022 in Zahlen

Meine Schritte in 2022
Mir war gar nicht bewusst, dass ich dieses Jahr so viel mehr gegangen bin
So sieht aktuell mein Instagram Grid aus

Was 2022 sonst noch los war

In den Osterferien haben wir einen Ausflug nach Monschau in der Eifel gemacht.
In Frankfurt nehme ich an einem Seminar teil. Bevor es losgeht, habe ich noch Zeit für einen Stadtbummel.
Farbenfrohe-Klamotten
Ich hatte keine Lust mehr, graue Maus zu sein. Nach einer Shoppingtour wurde es farbenfroh in meinem Kleiderschrank.
Thailändische Lebensart in Neuss
Auf dem Thai-Streetfood-Festival in Neuss gibt es nicht nur original thailändisches Essen, sondern auch das passende Ambiente dazu.
Tomaten-Wald im Hochbeet
Die Tomatenpflanzen in unserem Hochbeet waren etwas verwildert. Vielleicht hätten wir uns doch mehr darum kümmern sollen...
Unsere Tomaten-Ausbeute
Unsere Tomatenernte konnte sich trotzdem sehen lassen. Wie wir feststellten, es waren gelbe Tomaten - und sehr lecker.
Auf der Weihnachtsfeier der elc hatte ich sehr viel Spaß mit "meinen" Mädels.
Winterstimmung
Spaziergänge in der Natur finde ich zu jeder Jahreszeit toll. Egal ob im Winter....
... oder im Frühjahr, wenn die Blumen und Bäume blühen.
Portrait Silke Heinrichs im Wald
Foto-Session mit meinem Mann im Wald. Ich brauchte Bilder für meine Webseite.
So farbenfrohe Pilze hatte ich vorher noch nie gesehen.

Meine Ziele für 2023

Wir werden in 2023 endlich den Keller aufräumen und ausmisten.

Eine größere Sichtbarkeit und Reichweite für mein Business. Dafür werde ich regelmäßig bloggen und auf Social Media posten.

Ich werde einen neuen Kurs oder Workshop entwickeln und launchen, um noch mehr auf die Bedürfnisse und Wünsche meiner Zielgruppe einzugehen.

Ich möchte in 2023 wieder mehr zeichnen und malen – und dabei mindestens so viele Bilder erschaffen, dass ich am Ende des Jahres einen Kalender fürs nächste Jahr daraus machen kann.

Wir spielen mit der Idee, nach Japan zu fliegen.

Mein Motto für 2023: Dranbleiben!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Chiara Scanavino

    Das ist einen sehr schönen Rückblick, Silke! 🙂
    Und die Schwierigkeiten bei den Bewerbungen kann ich sehr gut nachvollziehen… Ich falle gut auf, weil die Leute meine Schreibweise mögen. Aber wenn ich dann zum Gespräch bin, dann fliege ich raus… Aber ok… ich liebe mein Leben und meine Freiheit… 🙂

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